Beschreibung der Initiative
Das Datenübertragungssystem NIDA stellt die telemedizinische digitale Anbindung der Rettungsdienste an das Caritas-Krankenhaus sicher und sorgt dafür, dass alle wichtigen Informationen über einen Patienten schon im Zentrum für Notaufnahme (ZNA) bekannt sind, bevor der Rettungswagen dort eintrifft. Alle Rettungsdienste der Region verfügen über Tabletts, in die die Sanitäter während der Fahrt alle wichtigen Informationen eingeben. Die Tabletts sind per Bluetooth mit den Geräten im RTW gekoppelt und können so z.B. auch die Daten eines 12-Kanal-EKGs erfassen. Nach den Ampelfarben wird den Patienten eine Dringlichkeitsstufe zugeteilt. Alle Daten werden direkt an das ZNA im Caritas gesendet, verbunden mit der geplanten Ankunftszeit. Die Daten erscheinen anonymisiert auf dem großen Arrivalboard im ZNA und sind - personalisiert - im Computer abrufbar. Das Team im ZNA kann so zeitlich, räumlich und medizinisch alles für die Aufnahme des Patienten vorbreiten und umgehend mit der Behandlung beginnen. Außerdem generiert das System automatisch ein Protokoll, auf das sowohl die Rettungsdienste wie das ZNA zugreifen kann. Die Zeit bis zum Behandlungsbeginn des Patienten im ZNA wird so verkürzt, die Qualität der Behandlung durch die zusätzlichen Informationen erhöht, die Dokumentation automatisiert, so dass auch die Rettungsdienste schneller wieder für den nächsten Einsatz bereitstehen.
Die Digitalisierung macht jedoch nicht an den Türen des ZNA Halt: In einem zweiten Schritt wird die gesamte Versorgung des Patienten im ZNA mit Hilfe des Systems EPIAS digital erfasst und dokumentiert. Beginnend mit der Ersteinschätzung auf Basis des Manchester-Triage-Systems, und im Anschluss den eingeleiteten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden alle Anordnungen erfasst, ihre Durchführung im System bestätigt und die erhobenen Befunde dokumentiert. Handgeschriebene Anordnungen und Zettel gehören der Vergangenheit an. Behandlungspfade und Medikamentengabe für verschiedene Erkrankungen sind in EPIAS hinterlegt und werden automatisch bei entsprechenden Diagnosen angezeigt. Aus allen Informationen wird automatisch ein ausführlicher Arztbrief generiert, in dem die Befunde, die Vitalwerte, die eingeleiteten Therapiemaßnahmen und die Medikation sowie die empfohlene Weiterbehandlung zusammengefasst sind. Wird der Patient ambulant weiterbehandelt, kann er sofort diesen ausführlichen Arztbrief ausgedruckt mitnehmen; wird der Patient stationär aufgenommen, stehen alle Informationen aus EPIAS auch im Klinikinformationssystem ORBIS zur Verfügung. So können Standards vereinheitlich und gesichert werden, Informationsverluste vermieden und so insgesamt die Patientensicherheit erhöht werden. Außerdem werden Ärzte und Pflege von Routinetätigkeiten entlastet und haben mehr Zeit für den direkten Kontakt zum Patienten.
Über den Träger
Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim ist das Krankenhaus der Zentralversorgung in Nordwürttemberg und größtes Akutkrankenhaus der stark ländlich geprägten Region. In zehn Fachkliniken, zwei Instituten und zehn qualitätsgeprüften medizinischen Zentren kümmern sich mehr als 1450 Mitarbeitende um die Patienten und rund 190 Auszubildenden
Jedes Jahr werden fast 22.000 Patienten stationär und mehr als 45.000 ambulant versorgt.