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Medizinstudierende als Unterstützer in der Pandemie


Beschreibung der Initiative
Dezember 2020: Die sogenannte zweite Corona-Welle erreicht die halleschen Krankenhäuser. Die verschärfte Pandemielage führt auch im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara zu personellen Engpässen in der Pflege und im Ärztlichen Dienst. Am Standort St. Elisabeth, wo unter anderem die Intensivmedizin beheimatet ist, ist die Qualität der Versorgung gefährdet. Der Krisenstab des Krankenhauses rechnet verschiedene Modelle durch, wie der Personalstand stabilisiert werden kann. Unter anderem wird erwogen, verstärkt um die Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen zu werben, die sich im Frei befinden. Kurz vor Weihnachten haben die Verantwortlichen eine Idee, die innerhalb kurzer Zeit die Besetzung auf den Stationen ausgleichen hilft und zum Vorbild auch für andere Einrichtungen in Halle (Saale) wird. Über die Sozialen Medien und die Website des Krankenhauses wird um die Unterstützung von Medizinstudierenden geworben. Dabei arbeiten die Initiatoren der Idee, allen voran der Ärztliche Direktor Dr. Hendrik Liedtke, gezielt mit der Fachschaft der Universität und den Moderatoren einschlägiger Facebook-Gruppen zusammen. Das Angebot: Als Unterstützer auf Zeit werden die Medizinstudierenden, auf der Basis eines Arbeitsvertrages, im Krankenhaus eingesetzt und entlasten in überwiegend pflegefernen Tätigkeiten das Personal auf den Stationen. Der Aufruf im Wortlaut: https://t1p.de/zav8 Innerhalb von zwei Tagen gingen mehr als 50 E-Mails mit Unterstützungsangeboten im Büro der Geschäftsführung ein. Insgesamt meldeten sich in den Tagen vor Heiligabend 76 Studierende. Nach einer kurzfristigen Prüfung der Qualifikationen und Erfahrungen erhielten 47 Medizinstudentinnen und -studenten ein Vertragsangebot des Krankenhauses und bis zum Silvesterabend waren bereits rund 15 Studierende ihm Dienst – unter anderem in der Kardiologie, in der Zentralen Notaufnahme, auf der Intensivstation und auf den COVID-Normalstationen. Durch den tatkräftigen Einsatz der Studierenden, die sich kurzfristig für diesen besonderen Einsatz zu Beginn ihrer ärztlichen Laufbahn entschlossen hatten, konnte das Krankenhaus bis zum Auslaufen der Aktion Ende Januar 2021 alle Personalengpässe abfangen und die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten auch in der angespannten Pandemielage gewährleisten. Der ungewöhnliche Aufruf des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) führt zu breiter Berichterstattung in regionalen und überregionalen Medien sowie in Online-Portalen. Der Ärztliche Direktor gab eine Reihe von Interviews zum Thema, unter anderem dem Mitteldeutschen Rundfunk. Zudem war der Aufruf die bislang reichweitenstärkste und erfolgreichste Aktion während des aktuell rund fünfjährigen Bestehens der Facebook-Präsenz des Krankenhauses mit derzeit fast 5.700 Fans. Bereits kurz nach dem Aufruf griffen auch andere medizinische Einrichtungen in der Stadt Halle (Saale) die Idee auf und warben öffentlich um Unterstützung durch Medizinstudierende. Auch von Seiten der Studierenden wurde der so kurzfristig hergestellte Schulterschluss als wertvolle Erfahrung beurteilt und den Kolleginnen und Kollegen auf Zeit für die herzliche Aufnahme und gute Anleitung gedankt. Zwei Stimmen aus dem Kreis der jungen Unterstützerinnen und Unterstützer: „Ich freue mich sehr, dass ich helfen konnte. Gerne wäre ich noch länger am EK/BK tätig gewesen. Für mich war es eine lehrreiche Zeit in der Notaufnahme an Ihrem Haus und ich würde mich freuen, wenn ich im Rahmen einer Famulatur oder im Rahmen meines PJ wieder zurückkehren darf.“ „Die Arbeit auf Station 3D hat mir viel Spaß gemacht, die Kollegen waren freundlich und haben mich gut angeleitet. Leider war der Zeitraum, in dem ich auf Station eingeteilt war, nur sehr kurz. Trotzdem konnte ich viele neue Dinge lernen und mir einen Einblick in einen mir zuvor unbekannten Bereich verschaffen. Dafür möchte ich mich nochmals bedanken.“ Wir sagen: Der Dank ist ganz auf unserer Seite! Wie es weiterging? Aus den positiven Erfahrungen auf beiden Seiten ist der Wunsch entstanden, in Kontakt zu bleiben. Etliche der eingesetzten Studierenden haben Interesse an gemeinsamen Events und vielleicht werden das Kennenlernen und die gemeinsame Erfahrung in der Corona-Krise zum Startpunkt für eine langfristige berufliche Zusammenarbeit im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale). Über den Träger

Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) mit rund 1.200 Mitarbeitenden und mehr als 600 stationären Betten ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ein bedeutender Schwerpunktversorger in Sachsen-Anhalt und im nördlichen Sachsen.
Unsere seit mehr als 120 Jahren bestehende Einrichtung nimmt aufgrund ihrer zentralen Lage in der Stadt Halle eine wichtige Funktion im Netzwerk der regionalen medizinischen Versorgung aus mehreren örtlichen Krankenhäusern sowie dem Universitätsklinikum ein. Mit seiner großen Bandbreite an medizinischen Fachbereichen, kurzen Wegen in der Notfallversorgung und als Partner des boden- und luftgebundenen Rettungswesens, steht das Krankenhaus für eine umfassende medizinische und pflegerische Versorgung mit messbarem qualitativem Anspruch.
Mitarbeitergewinnung und -bindung auf innovativen Wegen sind Teil unserer DNA. Wir möchten mit unseren Kolleginnen und Kollegen sowie unseren Auszubildenden im Dialog bleiben, gehen bewusst ins persönliche Gespräch und finden gemeinsam Lösungen. Ein umfassendes e-Learning- Programm und ein strukturiertes betriebliches Gesundheitsmanagement sind nur einige unserer Angebote an die Mitarbeitenden als wichtigstem Erfolgsfaktor unseres Krankenhauses.

Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)

Mauerstraße 5
06110 Halle (Saale)
s.schweda@krankenhaus-halle-saale.de
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