Beschreibung der Initiative
Viele Menschen wünschen sich zu Hause zu sterben. In der Realität jedoch versterben fünfzig Prozent in einer Klinik.
Und so stellt die Begegnung mit dem Sterben und dem Tod für alle beteiligten Berufsgruppen trotz aller Professionalität und Routine eine emotionale Ausnahmesituation dar. Besonders in der Corona-Pandemie zeigte sich dies in besonderer Weise. Anstelle der Angehörigen standen in manchen Fällen Pflegende und Ärztinnen und Ärzte am Bett der Sterbenden, als letzten Dienst an den Schwerkranken. Wie kann unter solchen Umständen ein würdevoller Abschied gelingen?
Mit dieser Frage beschäftigte sich die „Wertegruppe“ im St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg. Ihre Mitglieder kommen aus ganz verschiedenen Berufs- und Arbeitswelten. Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, als eine Art „Wertekompass“ Empfehlungen im Sinne des Leitbildes für die Zusammenarbeit in der Dienstgemeinschaft zu erarbeiten.
Im Rahmen ihres selbstgewählten Projekts „Sterbekultur im St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg“ hat die Gruppe konkrete Handlungsempfehlungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfasst, um Sterbende und deren Angehörige zu begleiten und für eine würdevolle Atmosphäre zu sorgen.
Dabei wurden für alle beteiligten Berufsgruppen konkrete Empfehlungen z.B. für das einfühlsame Gespräch mit Angehörigen formuliert oder auch für den Umgang mit dem Körper des Verstorbenen. Ziel ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit in Kommunikation und dem zwischenmenschlichem Miteinander zu geben. Der Text ist bewusst kurz und übersichtlich gehalten und wird durch eine interne Leitlinie zur „Versorgung und Aufbahrung Verstorbener“ ergänzt.
Dazu erhielt jede Station eine Ausstattung für das Patientenzimmer eines Sterbenden z.B. mit sanfter Beleuchtung und Musik. Diese Zimmer werden an der Zimmertür mit einem diskreten Aufkleber gekennzeichnet, die dem Ganzen beiliegen sowie einigen ausgesuchten Gebetstexten des Seelsorgeteams.
Als Symbol für den Aufkleber und als Titelbild für die Handlungsempfehlungen wurde die „Lebensblume“ ausgesucht, die als spirituelles Symbol in allen Kulturen bekannt ist.
Über den Träger
Das St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg gehört zum Einrichtungsverbund der TGE-Trägergesellschaft für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Provinz Deutschland. Der Einrichtungsverbund umfasst 13 Standorte in Deutschland und Österreich mit rund 2.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem Umsatz von rund 115 Millionen Euro. Die Einrichtungen gruppieren sich in die Bereiche „Gesundheit“, „Pflege“ und „Bildung“.
Das St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit rund 600 Beschäftigten und 260 Betten in den Hauptabteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfall- und Orthopädische Chirurgie, Innere Medizin, Urologie, Anästhesie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie in den Belegabteilungen HNO, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Plastische Chirurgie, Strahlentherapie und Radiojod-Therapie. Am Haus befinden sich zudem mehrere Medizinische Versorgungszentren, das Ambulante Therapiezentrum Medical Park St. Theresien und eine Berufsfachschule für Pflege.