Beschreibung der Initiative
Die zentralen Praxisanleiter des St. Theresien-Krankenhauses Nürnbergs sind sieben Frauen und ein Hahn im Korb, die es sich zur Aufgabe gemacht haben ihr pflegerisches Wissen und ihre berufliche Leidenschaft an die nächste und übernächste Generation weiterzugeben.
Denn, Pflege ist doch ein so viel schönerer Beruf als sein Ruf und kann mit kreativen und modernen Ideen auch, trotz der schwierigen Zeiten, durchaus mit einer angenehmen Work-Life-Balance einhergehen.
Innovatives Arbeiten und ein selbstorganisiertes Team, bis jetzt zu meist – leider – noch Fremdworte, wenn es um Stellenbeschreibungen in der Pflege geht. Aber geht nicht – gibt’s nicht, denn in dem Kleinteam der Praxisanleiter des TKH Nürnbergs gelingt dies sehr wohl.
Natürlich setzt dies zu aller erst einmal volles Vertrauen durch die Pflegedirektion voraus, denn die Mitarbeiter gestalten sich ihre Dienstpläne komplett eigenständig.
Auch die Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Fort- und Weiterbildungen werden ebenso gemeinsam ausgesucht. Jedes Teammitglied übernimmt Verantwortung für einen eigenen Aufgabenbereich. Beispielsweise ist ein Teammitglied Ansprechpartner für die Pflegedirektion, ein anderes für die Berufsfachschule. Auch wöchentliche Meetings runden das Wissen der andren ab.
Flexible Arbeitszeiten: ein Punkt der auf der Waage eines ausgeglichen Arbeits- und Privatlebens sehr viel wiegt und somit zufriedenere, motivierter Mitarbeiter formt. In den drei Jahren, seit es das Team gibt, hat dies vor allem dazu geführt, dass alle Teammitglieder auch immer wieder ihre Dienste schieben, wenn dies notwendig ist. Überstunden abbauen in Phasen mit nur wenig Auszubildenden in der Praxis, mehr Arbeiten in den Zeiten mit vielen Auszubildenden. Und das ganz ohne Vorgaben.
Die Stellenschaffung der „Zentrale Praxisanleiter“ hat maßgeblich die Qualität der Ausbildung zum Pflegefachmann/frau verbessert.
Die Auszubildenden fühlen sich bereits in ihren Lehrjahren mit dem Träger verbunden.
Das liegt vor allem daran, dass die Praxisanleiter die Auszubildenden über die drei Jahre kontinuierlich begleiten, auch wenn diese mehrfach, im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung, die Station wechseln. Hier findet arbeiten auf Augenhöhe statt, eine Du-zu-Du-Kultur wird gelebt. Ein respektvolles Miteinander ist trotzdem für alle selbstverständlich.
Auch die Patienten profitieren von den Praxisanleitungen, da in der Regel dann eine 1:1 Versorgung stattfindet. So können auch Pflegetätigkeiten ermöglicht werden, für die im normalen Stationsalltag oft wenig Zeit ist, wie z.B. Haare waschen oder Zuwendung durch Gespräche.
Auch Kreatives Arbeiten kommt bei uns nicht zu kurz, so haben wir uns ein „Stadt, Land, Fluss“ für Medizin und Pflege ausgedacht, welches von unseren Schülern heiß geliebt wird. Der Beste bekommt auch immer eine Süßigkeit.
Wir finden so sollte die Ausbildung auch in der Zukunft weiterhin gestalten werden, denn auch die Fluktuation nimmt ab, mehr Auszubildende bleiben im Haus und werden bzw. bleiben unsere Kollegen.
Wie wertschätzend auch die Schüler unsere Arbeit als Praxisanleiter finden, lässt sich auch durch die Postkarte erkennen, welche wir zum Examensabschluss des Kurses 120 bekommen haben.
Mit den wertvollen Worten: „Ohne eure Unterstützung wären wir heute nicht da, wo wir sind!“
Über den Träger
Der TGE-Einrichtungsverbund der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) steht auf dem christlichen Wertefundament der dahinterstehenden Kongregation und ihrer Gründerin Mutter Alfons Maria (Elisabeth Eppinger). Auf Grundlage des christlichen Menschenbilds arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Einrichtungsverbunds professionell und wirtschaftlich mit dem Ziel, den ihnen anvertrauten Menschen verantwortungsbewusst, verlässlich und nachhaltig zu dienen.